Zum Nachlesen
Dieser Beitrag befasst sich mit einem Phänomen, von dem die meisten von uns vermutlich noch nie etwas gehört haben. Es sei denn, du warst schon einmal schwanger. Dann sagt dir der Begriff Toxoplasmose wahrscheinlich bereits etwas. Bestimmt kannst du dich noch an die besorgte Frage deines Frauenarztes / deiner Frauenärztin erinnern: „Haben Sie Katzen? Wenn ja, sollten wir unbedingt einen Antikörper-Test auf Toxoplasmose machen!“. Aber was ist das eigentlich genau, diese Toxoplasmose? Toxoplasmose ist eine Infektionskrankheit, die über den Erreger Toxoplasma gondii (kurz T.gondii) übertragen wird. Bei diesem Erreger handelt es sich um einen parasitären Einzeller, der bevorzugt Nervenzellen befällt. T.gondii kann sich ausschließlich im Darm seines Endwirtes, der Katze, sexuell fortpflanzen. Eine infizierte Katze scheidet dann mit ihrem Kot eine große Menge Oozysten (ein frühes Entwicklungsstadium des Einzellers) aus. Die Erde, in der Katzen ihren Kot bekanntermaßen verscharren, wird so mit T.gondii kontaminiert. Dies stellt insofern ein Problem dar, ...
Emotionen gehören zu unserem täglichen Leben dazu – die Positiven (z.B. Freude oder Stolz) wie auch die Negativen (z.B. Angst oder Wut). Patient:innen, die an psychischen Erkrankungen leiden erleben häufig vermehrt negative Emotionen, in starker Intensität und über einen langen Zeitraum. Im Rahmen des Seminars "Ausgewählte Störungsbilder und Interventionen" im Wintersemester 2020/21 haben wir eine Informationsbroschüre zu "Störungen der Emotionsregulation" erstellt. In dieser Broschüre fassen wir die zentralen Problembereiche der Emotionsregulation bei verschiedenen Störungsbildern zusammen und geben ein Ausblick auf die Behandlungsmöglichkeiten. Sie dient in erster Linie der Information für Patient:innen, oder interessierte Angehörige. ...
Das Singledasein hat angeblich viele Vorteile – kein finanzieller Ruin am Valentinstag, eine Menge Freizeit und vieles mehr. Aber es gibt auch Hinweise auf Nachteile in Bezug auf bestimmte Psychotherapieprogramme. Heutzutage existieren neben der klassischen Einzeltherapie auch diverse Gruppentherapieprogramme, beispielsweise für Patient:innen mit einer Sozialen Angststörung. Eine Soziale Angststörung zeichnet sich vor allem durch eine ausgeprägte Angst vor verschiedenen sozialen Situationen und davor, von anderen negativ bewertet zu werden, aus [1]. ...
Wenn ein Leben zu früh beginnt Frühchen: Wenn ein Leben zu früh beginnt, nämlich vor Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche, bezeichnet man Kinder als Frühgeburten. Dies betrifft knapp 10% aller Geburten weltweit – auch in Deutschland (Studie der WHO). Sogenannte „Frühchen“ haben durch ihren frühen Geburtstermin unter 260 Tagen Zeit, um auf das Leben und die vielen Umweltreize vorbereitet zu werden, die schon so bald auf sie einwirken. Die Grenze zur Lebensfähigkeit ist theoretisch zwischen der 23. und 25. Schwangerschaftswoche erreicht. Doch reicht diese Zeit, um genau so funktionsfähig zu sein wie andere (termingeborene) Kinder? Extreme Frühgeburten sind die allerhäufigste Ursache für das Versterben Neugeborener. Viele Frühgeburten haben unmittelbar nach der Entbindung, aber auch im späteren Verlauf des Lebens, mit gesundheitlichen Risiken und Beschwerden zu kämpfen, da noch viele Organe unterentwickelt sind. So besteht ein erhöhtes Risiko für chronische Störungen wie verzögerte Entwicklung oder Lernstörungen. Aber auch unmittelbare Gefahren, wie die ...
Schnell und einfach erlernen, Kontrolle über dein Gehirn zu erlangen und deinen Stress zu regulieren - das klingt doch nach dem, was wir alle gerade brauchen. Und nicht nur das: Mit dieser Methode könnten sogar psychische Erkrankungen behandelt werden - ganz ohne Psychotherapie und ganz ohne Medikamente, Risiken oder Nebenwirkungen. Würdest du sie ausprobieren wollen? Die Methode, die solche Resultate versprechen soll, nennt sich Neurofeedback. Mit nur wenigen Sitzungen sollen hierbei nachhaltige Erfolge erzielt werden. Klingt verlockend. Doch was steckt wirklich hinter Neurofeedback? In den 60er Jahren gab es erstmals einen Durchbruch, als bewiesen werden konnte, dass durch operante Konditionierung Kontrolle über EEG-Rhythmen ausgeübt werden konnte [11]. Ein Forscher, der erste Hinweise lieferte, dass Gehirnwellen absichtlich verändert werden könnten, war Schlafforscher M. Barry Stearman. Er verfolgte EEGs von Katzen und fand ein unbekanntes Muster von Gehirnwellen. Durch Experimente konnte Stearman darlegen, dass es möglich ist, die eigenen Gehirnwellen gezielt zu ...