Microbiota – Geheime Darmagenten

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Wir hören auf unser Bauchgefühl", "Stress schlägt auf den Magen", "etwas bereitet Magenschmerzen und muss erst einmal verdaut werden" - viele alltägliche Redewendungen zeigen die Verbindung von Stimmungen und körperlichen Empfindungen. Besonders deutlich wird in den genannten Beispielen der Zusammenhang von Magen-Darm-Trakt und Psyche. In den letzten Jahren hat sich zu diesem Thema ein allgemeines Interesse eingestellt, was sich beispielsweise im Erfolg populärwissenschaftlicher Literatur wie dem Buch "Darm mit Charme" von Giulia Enders widerspiegelt. In jedem Fall wird deutlich, dass eine nähere Betrachtung lohnenswert ist. In diesem Blogbeitrag nehmen wir Dich mit auf eine Reise durch die Welt der menschlichen Microbiota!

Micro...was? Du willst testen, was Du bereits über die kleinen Kerlchen weißt? Dann klick auf den Button!

 

„ACTIMEL AKTIVIERT ABWEHRKRÄFTE“

– oder der Grundgedanke der Studie von Dickerson et al. (2018)

Wie einfach es sein kann, eine gesunde Darmflora zu erhalten, zeigen uns Werbungen von Herstellern probiotischer Joghurt-Drinks, wie beispielsweise Actimel, Activia oder Yakult. Der einfache Gedanke: Durch das Aufnehmen probiotischer Mikroorganismen soll das Immunsystem gestärkt werden, indem es die Darmflora unterstützt. Alles nur ein billiger Werbetrick, denkt ihr? Vielleicht ist doch was dran!

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"Let food be thy medicine and medicine be thy food"

Hippocrates

Was wir bereits wissen...

In den letzten Jahren rückte der Zusammenhang zwischen probiotischen Mikroorganismen und dem Immunsystem immer wieder in das Interesse der Forschung. Probiotische Mikroorganismen sind nicht-pathogene (also nicht-krankheitserregende) anaerobe Bakterien wie Laktobazillen und Bifidobakterien, die in der Muttermilch und in einigen fermentierten Lebensmitteln vorkommen (Dickerson et al., 2018). Studien haben gezeigt, dass probiotische Mikroorganismen durchaus die Immunantwort bei Menschen modulieren (Borthakur et al., 2010; Ezendam et al., 2008). So wurde festgestellt, dass diese Organismen positive Auswirkungen auf die Linderung einiger gastrointestinaler (also Magen und Darm betreffenden) Erkrankungen haben (Morisset et al., 2011; Tursi et al., 2010). Und nicht nur das! Es gibt immer mehr Hinweise auf den potenziellen Nutzen dieser probiotischen Mikroorganismen für die Milderung von Symptomen und Erkrankungen, die die Stimmungslage betreffen (affektive Störungen; Huang et al., 2016; Martinez-Cengotitabengoa & Gonzalez-Pinto, 2017). Dieser Zusammenhang beruht vermutlich auf der entzündungshemmenden und immunregulierenden Wirkung von Probiotika auf gastrointestinale Entzündungen, die die Stimmung über die Darm-Hirn-Achse modulieren (Dinan & Cryan, 2017). Aber dazu gleich mehr.

...und warum die folgende Studie relevant ist.

Die meisten der im Zusammenhang mit Probiotika durchgeführten Studien untersuchten Personen mit relativ leichten Stimmungsproblemen, jedoch keine Personen mit Manie. Als gesichert gilt, dass Personen, die wegen einer Manie in stationärer Behandlung sind, auch ein hohes Risiko für das Wiederauftreten von Stimmungsepisoden und für eine psychiatrische Rehospitalisierung in den Monaten nach der Krankenhausentlassung aufweisen (Li et al., 2014; O'Hagan et al., 2017). Rehospitalisierung bedeutet, dass es für einen Patienten oder eine Patientin notwendig sein kann, sich erneut in Behandlung zu begeben, wenn sich nach der Entlassung aus dem Krankenhaus der Zustand wieder verschlechtert. Spannenderweise zeigten sich bei Personen mit auftretender Manie aber auch immunologische Abweichungen, die sich in erhöhten Entzündungswerten widerspiegelten (Sigitova et al., 2016). Tatsächlich konnten Dickerson et al. (2013) zeigen, dass Personen, die wegen einer Manie hospitalisiert wurden und zudem solche erhöhten Entzündungswerte aufwiesen, auch mit höherer Wahrscheinlichkeit in den sechs Monaten nach der Entlassung erneut hospitalisiert wurden.

Diese Befunde legen nahe, dass die gezielte Gabe immunmodulierender (also das Immunsystem beeinflussende) Wirkstoffe wie Probiotika als Strategie eingesetzt werden könnte, um die erneute stationäre Aufnahme bei solchen Patienten zu verhindern oder zumindest zu verzögern.

Daher wurde in der Studie von Dickerson et al. (2018) untersucht, ob die Verabreichung von probiotischen Organismen die Rehospitalisierungen bei Patienten oder Patientinnen verhindert, die kürzlich nach einem Krankenhausaufenthalt wegen Manie entlassen wurden.

Doch bevor wir die genannte Studie genauer unter die Lupe nehmen, lohnt es sich einen kurzen Blick auf die folgenden Informationen zu werfen, um besser verstehen zu können, worum es sich bei Microbiota eigentlich handelt und wie diese kleinen Darmagenten in unserem Körper arbeiten und sogar beeinflussen, wie wir uns fühlen.

 

Infokasten

Was sind eigentlich Microbiota...

Kurz gesagt: Bakterien, Viren und Pilze! Diese lassen sich im Menschen insbesondere im Darmtrakt, aber auch auf der Hautoberfläche und den Schleimhäuten, finden. Die Ansiedlung beginnt bereits bei der Geburt (Yatsunenko et al., 2012; Dominguez-Bello et al., 2010), wobei auch die Art der Geburt (Kaiserschnitt oder vaginal), des Stillens, das Entwöhnungsalter sowie der mütterliche Lebensstil einen Einfluss haben (Nicholson et al., 2012; Ziętak, 2016). Im weiteren Lebensverlauf kann die vielfältige Beschaffenheit unserer mikrobiellen Landschaft unter anderem durch die Einnahme von Antibiotika, die Ernährung, Bewegung, Schlaf, Erkrankungen und Umwelteinflüsse geformt werden (Desbonnet et al., 2010; Fröhlich et al., 2016). In einem gesunden Erwachsenen ist die Zusammensetzung der Darmmikrobiota recht stabil und es lassen sich zu über 90% Bakterien der Gattung Phyla Firmicutes (z.B. Laktobazillen) und Bacteroidetes (z.B. Bacteroides) finden (Gilbert et al., 2018).

... und wofür brauchen wir sie?
Darmmikrobiota fungieren nicht nur als Verdauungshelfer. Indem sie mit pathogenen (krankheitserregenden) Bakterien interagieren und somit unser angeborenes sowie adaptives Immunsystem modulieren, beeinflussen sie auch unsere Gesundheit. Ebenso sind sie bei der Produktion von wichtigen Neurotransmittern (z.B. Serotonin, Dopamin und GABA) beteiligt, welche in einem engen Zusammenhang mit unserer Stimmung stehen (Johnson & Foster, 2018). Dass Mikrobiota für den Menschen eine unabdingbare Rolle spielen, wird durch die umfassende Wirkweise innerhalb der Mikrobiom-Darm-Hirn-Achse deutlich.

Die Mikrobiom-Darm-Hirn-Achse
Der Gastrointestinaltrakt (Verdauungstrakt) und das Gehirn kommunizieren bidirektional miteinander über verschiedene Bahnen, hauptsächlich über den Vagusnerv. So werden einerseits sensorische Informationen im Verdauungstrakt wie Schmerz, Übelkeit und Sättigung in neuronale, hormonelle und immunologische Signale umgewandelt und an das zentrale Nervensystem (ZNS) weitergeleitet. Andererseits führen Stresserfahrungen zu einer veränderten Darmsekretion und -bewegung (Foster, Rinaman & Cryan, 2017). Unser Gehirn kann somit unser Gewicht, die Darmtätigkeit, Nährstofflieferung und das mikrobielle Gleichgewicht beeinflussen. Gleichzeitig wirkt sich die Darmaktivität auf unsere Stimmung, das Verhalten, unser Stressempfinden sowie die Neurotransmitterproduktion aus. So ist der Darm beispielsweise für die Herstellung von etwa 90% unseres Serotoninhaushalts verantwortlich (De Vadder et al., 2018). Doch um die Rolle der Mikrobiota innerhalb dieser komplexen Kommunikationskette zu verstehen, sollten wir uns die Wege der Signalübertragung einmal näher anschauen.


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Das endokrine System des Darms besteht aus unterschiedlichen Peptiden und anderen Signalmolekülen (z.B. Serotonin), die von enteroendokrinen Zellen als Reaktion auf die Nahrungsaufnahme freigesetzt werden. Indem Mikrobiota beginnen, das Essen zu zersetzen und Ballaststoffe zu verstoffwechseln, erhöhen sie die Produktion von kurzkettigen Fettsäuren und anderen mikrobiellen Substanzen. Diese binden wiederum an Rezeptoren im Gastroentestinaltrakt und regulieren somit die Ausschüttung von Peptiden im enterischen Nervensystem. Der Mensch besitzt über 100 verschiedene Peptide, die für die Darm-Gehirn-Kommunikation wichtig sind, wobei sie insbesondere bei der Regulierung von Verdauung und Sättigung beteiligt sind (Lach, Schellekens, Dinan & Cryan, 2018). Im Folgenden möchten wir euch einige Peptide etwas genauer vorstellen, da sie auch im Zusammenhang mit stressbedingten affektiven Erkrankungen diskutiert werden.

Neuropeptid Y (NPY): Ich spiele u.a. eine wichtige Rolle bei der zentralnervösen Steuerung von Hunger und Angst, der Insulinfreisetzung, der Bewegung des Gastrointestinaltraktes sowie der Steuerung der Herzfrequenz und habe eine immunpositive Wirkung.

Peptid YY (PYY): Ich habe einen Einfluss auf das Appetit- und Sättigungsgefühl und bin das stärkste gastrointestinale Hormon. Ich werde durch Stress und Bewegung beeinflusst.

Glucagon-like Peptide 1 (GLP-1): Ich spiele eine Rolle bei der Insulinfreisetzung und fördere die Sättigung, moduliere die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HPA)  und reagiere auf Stress.

Cholezystokinin (CKK): Ich fungiere als Sättigungssignal, habe einen entzündungshemmenden Effekt und werde über meine Rolle bei der Energiehomoöstase mit Depression und Angst in Verbindung gebracht.

Corticotropin Releasing Factor (CRF): Ich bin für die stressbedingte Sekretion des Adrenocorticotropen-Hormons (ACTH) zuständig und habe einen Einfluss sowohl auf die Nahrungsaufnahme als auch auf die Psyche.

Ghrelin: Ich bin ein appetitanregendes Hormon, stimuliere die Sekretion von NPY und habe vermutliche eine antidepressive Wirkung.

(Kleine & Rossmanith, 2014)

In diesem Schaubild kannst Du alle wichtigen Bestandteile der Mikrobiom-Darm-Hirn-Achse noch einmal nachvollziehen:


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Zurück zur Studie - Wie wurde das Ganze untersucht?

Reminder: Die Studie ging der Frage nach, ob die Verabreichung von probiotischen Organismen psychiatrische Rehospitalisierungen bei Patienten und Patientinnen verhindert, die kürzlich aus einem Krankenhausaufenthalt wegen einer manischen Episode entlassen wurden.

Untersucht wurden 66 Patient*innen zwischen 18 und 65 Jahren, die wegen Symptomen einer manischen Episode (und vorangegangener Primärdiagnose der Bipolar-I-Störung) in stationärer oder tagesklinischer Behandlung waren. Nach der Entlassung wurden die Teilnehmer*innen zunächst per Computer zufällig in zwei gleich große Gruppen (je 33 Personen) aufgeteilt, wobei weder die Patient*innen noch die behandelnden Ärzte und Ärztinnen oder das klinische Forschungspersonal Kenntnis über die jeweilige Gruppenzugehörigkeit hatten.

  • Gruppe 1 erhielt einmal täglich 24 Wochen lang (zusätzlich zur eigenen individuellen Medikation) Probiotikatabletten (mit Lactobacillus GG und Bifidobacterium lactis Stamm Bb12).
  •  
  • Gruppe 2 nahm einmal täglich 24 Wochen lang (ebenfalls zusätzlich zu den eigenen Medikamenten) ein identisch aussehendes Placebo-Präparat ohne pharmakologische Wirkung ein.

Primäre Ziele

Ziel war es herauszufinden, wie viele Rehospitalisierungen es während des 6-monatigen Beobachtungszeitraums gab und wie viel Zeit bis zu einer solchen Rehospitalisierung vergangen war, wobei die Wiederaufnahme innerhalb von 3 Tagen nach einer Krankenhausentlassung nicht als ein Rehospitalisierungsereignis gezählt wurde. Dabei wurde das sog. Intention-to-treat-Prinzip (ITT-Prinzip) für die Auswertung der Ergebnisse herangezogen, wonach alle Teilnehmer*innen zur Endauswertung in ihrer Gruppe berücksichtigt werden, auch wenn sie Laufe der Studie ausgeschieden sind.

Sekundäre Ziele

Um auftretende manische Symptome und deren Verlauf beurteilen zu können, wurden zu Beginn der Studie sowie alle vier Wochen klinische Fragebögen (wie die Young Mania Rating Scale (YMRS), die Montgomery-Åsberg Depression Rating Scale (MADRS) und die Brief Psychiatric Rating Scale (BPRS)) ausgefüllt. In persönlich stattfindenden Gesprächen wurde auch die Einhaltung der Studienmedikation sowie die aktuelle psychiatrische und somatische Medikation überprüft. Zusätzlich wurden die Teilnehmer*innen jede Woche telefonisch kontaktiert, um die Einhaltung der Studie zu fördern und sich nach unerwünschten Ereignissen und auftauchenden Stimmungssymptomen zu erkundigen.

Alle Teilnehmer*innen wurden angewiesen, ihre regelmäßig verordneten Medikamente und andere therapeutische Behandlungen während der Zeit der Studie fortzusetzen. Des Weiteren wurden den Patienten und Patientinnen zu Beginn der Studie Blutproben entnommen und zur Berechnung eines Entzündungs-Scores verwendet, der auf früheren Studien zur Rehospitalisierung bei Manie basiert.

Und was kam dabei heraus?

Während die Probiotikagruppe und die Placebogruppe zu Beginn der Studie in demographischen, klinischen oder medikamentösen Variablen nicht signifikant voneinander abwichen, zeigten sich im Verlauf des 24-wöchigen Beobachtungszeitraums tatsächlich deutlich erkennbare Unterschiede zwischen den beiden Gruppen, und zwar unabhängig von Alter, Geschlecht oder Herkunft.

Primäre Ergebnisse

  • Es gab insgesamt 32 psychiatrische Rehospitalisierungen, 24 in der Placebogruppe und 8 in der Probiotikagruppe (in der Placebogruppe gab es zudem 3 Personen, die mehr als einmal rehospitalisiert wurden). Alle Rehospitalisierungen waren auf eine Verschlechterung der psychiatrischen Symptome zurückzuführen.
  • Zudem zeigte sich, dass die Verabreichung der Probiotika mit einem signifikanten Zeitvorteil bei allen psychiatrischen Rehospitalisierungen verbunden war: Die Zeit bis zur ersten Rehospitalisierung war bei Gruppe 2 kürzer, als bei Gruppe 1.
  • Die probiotische Behandlung führte auch zu weniger Tagen der Rehospitalisierung (durchschnittlich 8,3 für Placebo vs. 2,8 Tage für probiotische Behandlung). Der Effekt der Probiotikabehandlung auf die Verhinderung einer erneuten Hospitalisierung war besonders deutlich bei Personen, die zu Beginn der Studie erhöhte Entzündungswerte hatten.
  • Insgesamt wurden die Personen in der Placebogruppe 275 Tage lang rehospitalisiert, verglichen mit 93 Tagen bei den Personen in der Probiotikagruppe; die Behandlung mit Probiotika führte zu 182 Tagen weniger Rehospitalisierung während der Studie.
  • Die Wahrscheinlichkeit, sich wegen manischer Symptome erneut in Behandlung zu begeben, war für die Probiotikagruppe um etwa ein Drittel geringer im Vergleich zur Placebogruppe.

Sekundäre Ergebnisse

Außerdem wurde der Zusammenhang zwischen Entzündung und Rehospitalisierung betrachtet. Am meisten profitierten diejenigen Patienten*innen, die zu Beginn der Studie erhöhte Entzündungswerte aufwiesen und der Probiotikagruppe zugeordnet wurden. Hier war der Effekt der Probiotikagabe auf die Verhinderung einer erneuten Hospitalisierung am höchsten.

Die Auswertung der Fragebögen zur Erfassung manischer Symptome ergab im gesamten Beobachtungszeitraum keine Unterschiede zwischen der Placebo- und Probiotikagruppe.

Zusammengefasst konnte diese Studie zeigen, dass die begleitende Verabreichung der probiotischen Organismen (Lactobacillus GG und Bifidobacterium lactis) mit einer ca. 2,5- bis 3-fachen Verringerung des Risikos einer psychiatrischen Rehospitalisierung bei Personen nach der Entlassung nach einem Krankenhausaufenthalt wegen Manie verbunden war. Außerdem gingen mit der Zusatzbehandlung durch Probiotika auch weniger Tage des erneuten Krankenhausaufenthalts einher. Besonders deutlich zeigte sich dieser Effekt bei Personen mit anfänglich erhöhten Entzündungs-Scores.

Also sollten wir jetzt alle Yakult trinken, um (psychisch) gesund zu bleiben?

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Das Prinzip der probiotischen Therapie basiert auf der Tatsache, dass die Entzündungswerte, die sich im Blut messen lassen, bis zu einem gewissen Grad von Entzündungen des Magen-Darm-Trakts und der Zusammensetzung der Darmflora abhängig sind. Frühere Studien haben gezeigt, dass sich Personen in ihrer Immunantwort unterscheiden, je nachdem, welche Mikroorganismen sich vermehrt in deren Darmtrakt ansiedelten. Dabei zeigten beispielsweise milchsäureproduzierende Bakterien (Laktobazillen) und Bifidobakterien, die in probiotischen Lebensmitteln enthalten sind, einen positiven Einfluss (Altamura et al., 2013). Da nur wenige in den USA lebende Erwachsene eine Darmflora haben, die überwiegend Laktobazillen oder Bifidobakterien enthält, wurden probiotische Therapien entwickelt, die versuchen, die Darmflora durch die Zufuhr dieser Organismen zu verändern (Niers et al., 2009; Ramakrishna, 2009). Wie genau diese probiotischen Mikroorganismen ihre positiven Effekte erzielen, ist nicht mit Sicherheit bekannt. Dennoch ist es wahrscheinlich, dass sie das Gleichgewicht der Darmflora verändern und die Immunantwort positiv beeinflussen (Dinan et al., 2013). Folgendes darf man nicht außer Acht lassen: Hier ist oft die Rede von Stoffen, die man sich zuführt. Dies als Patentlösung zu sehen, ist jedoch zu einfach gedacht. Körperliche Betätigung wie z.B. Sport kann beispielsweise den Mikrobiom-Haushalt auch positiv beeinflussen (Cronin et al., 2017).

Wenn Du noch mehr zum Thema hören möchtest:

Food for thought: How your belly controls your brain | Ruairi Robertson | TEDxFulbrightSantaMonica

Na dann ist doch alles klar! Her mit den Probiotika, oder?

Klar ist, dass die hohe Verträglichkeit sowie die geringen Kosten von probiotischen Präparaten einen großen Pluspunkt in der Behandlung darstellen. Doch auch, wenn die Ergebnisse der Studie durchaus vielversprechend sind, so sollte man bedenken, dass sie in einem sehr spezifischen Kontext gelten. Die Autoren der Studie konzentrierten sich allein auf Personen, die wegen einer akuten manischen Episode kürzlich aus einem Krankenhausaufenthalt entlassen wurden. Außerdem ist bisher nicht in aller Genauigkeit bekannt, wie der Wirkmechanismus von Probiotika funktioniert. Daher sollten verschiedene Aspekte in zukünftigen Studien bedacht werden.

In dieser Studie wurde den Teilnehmer*innen Blut abgenommen, um den Entzündungs-Score zu bestimmen. Dieser Score kam zustande, indem die Immunantwort sowohl auf externe als auch auf körpereigene Antigene beobachtet wurde. Zwar konnte gezeigt werden, dass die Wirksamkeit der verabreichten Probiotika höher war bei Personen mit erhöhten Entzündungswerten, dennoch könnte es nützlich sein, zusätzliche Entzündungsmarker zu bestimmen, um die Beziehung und den Wirkmechanismus zwischen Entzündung und Krankheitsbild besser zu verstehen. Zusätzliche Studien sind auch erforderlich, um die Immunmechanismen weiter zu definieren, durch die Probiotika den klinischen Verlauf nach einer Manie verändern können.

Ein weiterer interessanter Aspekt könnte die Rolle von ergänzenden Probiotika bei der Behandlung anderer psychiatrischer Störungen sein, wie beispielsweise Depression oder Schizophrenie. Hierzu bestehen in der aktuellen Forschung widersprüchliche Befunde. In einer Studie von Akkasheh et al. (2016) konnte bei ambulanten Patienten und Patientinnen mit einer Major Depression bereits nach acht Wochen Probiotika-Einsatz eine deutliche Verbesserung der Depressionswerte gefunden werden. Romijin et al. (2017) hingegen fanden in ihrer ebenfalls 8-wöchigen Studie keinen Effekt auf die Depressionswerte bei Personen mit leichten Symptomen. Zudem sollte die Wirkung von Probiotika nicht nur in Verbindung mit verschiedenen psychiatrischen Störungen, sondern auch mit unterschiedlichen Behandlungsschemata und Behandlungszeitpunkten untersucht werden.

Ein Ziel der vorliegenden Studie war es, den Stimmungsverlauf der Patient*innen mithilfe von Fragebögen zu erfassen. Diese wurden allerdings nur alle vier Wochen erhoben. Ein Stimmungsbewertungssystem, bei dem die Symptome häufiger bewertet werden, würde die Veränderungen der Symptome im Zusammenhang mit der probiotischen Behandlung besser erfassen und vielleicht Aufschluss geben über die Frage, ob die Probiotika-Behandlung wirksamer ist bei der Verhinderung einer Symptomverschlimmerung oder bei der Verringerung der bestehenden psychiatrischen Symptome bei relativ stabilen ambulanten Patienten.

Was wir darüber denken...

Insgesamt liefert diese Studie einen guten Ansatz zur Erforschung der begleitenden Verabreichung probiotischer Organismen zur unterstützenden Therapie von Patient*innen, die wegen einer manischen Episode in Behandlung waren oder sind.

Eine Stärke der Studie zeigt sich im randomisierten Doppelblind-Design und in der Verwendung objektiver Messinstrumente (Anzahl der Rehospitalisierungen, Entzündungswerte, standardisierte Fragebögen). Trotz der vergleichsweise geringen Teilnehmer*innenanzahl, war die Beibehaltungsrate nach der Randomisierung hoch, gerade wenn man den möglichen akuten Symptomverlauf der zu untersuchenden Patientenpopulation betrachtet. Allerdings könnte die insgesamt eher kleine Teilnehmeranzahl darauf hinweisen, dass die Stichprobe möglicherweise nicht vollständig repräsentativ war für Patient*innen, die wegen einer Manie hospitalisiert wurden.

Insgesamt weist die Studie einige Einschränkungen auf. Zum einen war die Behandlung, die die Patienten und Patientinnen nach der Krankenhausentlassung erhielten, weder standardisiert noch für alle gleich. Dies ist natürlich aufgrund der individuellen medikamentösen Behandlung der Teilnehmer*innen nicht möglich. Trotzdem erschwert diese Tatsache einheitliche Aussagen über die Wirkung der verabreichten Probiotika, zumal keine Rückschlüsse über mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder Behandlungselementen getroffen werden konnten.

Auch wenn sich die beiden Gruppen zu Beginn der Studie bezüglich ihrer Medikation oder Symptomwerte nicht signifikant voneinander unterschieden, so geht aus der Studie nicht hervor, inwiefern die Teilnehmer*innen voneinander abwichen in Bezug auf die Schwere ihrer Diagnose, die Stabilität der Symptome sowie die Art und Länge der vorangegangenen Behandlung. Weiterhin wurde nicht unterschieden, ob die Patient*innen vorher in stationärer oder ambulanter Behandlung waren. All dies könnten allerdings wichtige Einflussfaktoren auf den Wirkungserfolg von Probiotika sein und sollte in künftigen Studien näher betrachtet werden. Zudem wurde in der vorliegenden Studie lediglich die Wirkung von Probiotika nach der Hospitalisierung untersucht. Möglicherweise könnte eine größere Wirksamkeit erzielt werden, wenn die Therapie bereits vor der Entlassung aus dem Krankenhaus eingeleitet wird.

Weitere Befunde...

In einem Review von Lach, Schellekens, Dinan & Cryan (2018) werden weiterhin wichtige Studienergebnisse mit Probiotika (hier als Psychobiotika bezeichnet) genannt. Hierbei wird insbesondere den Laktobazillen sowie den Bifidobakterien eine besondere Wirkung bezüglich einer verbesserten Stimmung, geringerer Ängstlichkeit und geringerer Cortisolwerte zugeschrieben (Allen et al., 2016; Kato-Kataoka et al., 2016; Messaoudi et al., 2011). Die Autor*innen weisen allerdings darauf hin, dass es schwierig ist, Effekte bei klinisch gesunden Proband*innen nachzuweisen. Zudem stellt die künstliche Synthese von Psychobiotika die Wissenschaft vor weitere Herausforderungen: die von den synthetisierten Psychobiotika ausgeschütteten Peptide, die für die Funktion der Darm-Hirn-Achse essenziell sind, haben eine sehr geringe Stabilität, wirken nicht sehr lang und schaffen nicht immer die Überquerung der Blut-Hirn-Schranke. Die angestrebte induzierte Wirkung der Psychobiotika ist also erschwert.

Letztendlich sollte nicht in den Hintergrund geraten, dass mit manischen Episoden und auch anderen affektiven Störungen der Leidensdruck unter Betroffenen und Angehörigen oft sehr hoch ist. So tragen besonders wiederkehrende Krankheitsepisoden zur sozialen Isolation der Patient*innen bei und reduzieren ihre Lebensqualität. Insbesondere Krankenhauswiederaufnahmen beeinträchtigen das Leben der Betroffenen und gehen auch mit finanziellen Kosten für sie sowie für Krankenversicherer einher. Interventionsansätze, die diesen emotionalen und finanziellen Druck reduzieren können, sind daher von hoher Priorität. Zusammenfassend könnte der begleitende Einsatz von Probiotika eine wichtige therapeutische Ergänzung für die Behandlung von Manie und anderen Stimmungsstörungen darstellen und sollte daher in künftigen Studien unbedingt weiter untersucht werden.

 

Diskussionsfrage

Sollte die Probiotikatherapie als standardmäßiges Begleitverfahren bei der Behandlung von affektiven Störungen oder Angsterkrankungen eingeführt werden?

Was meint ihr?

 

Und zu guter Letzt für alle, die nicht genug bekommen können:

Darf's ein wenig Darm auf die Ohren sein?

Lange Zeit ging man davon aus, dass der Darm nur ein Verdauungsorgan ohne weitere Bedeutung sei. Heute weiß man, dass man dieses Organ mit solch einer Ansicht gewaltig unterschätzt hat, denn unser Darm schützt uns auch vor Krankheiten. Im Fokus der Forschung steht seit einigen Jahren die Nervenverbindung zwischen dem Darm und unserem Gehirn, die sogenannte Darm-Hirn-Achse. Der Biologe Dr. Adolf Heschl erzählt in dieser Folge des Gesundheitspodcasts OMNi-Talk, wie sich Stress auf den Darm auswirkt und welchen Zusammenhang es zwischen Darm und psychischen Erkrankungen gibt.

 

 

Literaturverzeichnis

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