Monat: Mai 2021
Acht Stunden schlafen wir Menschen durchschnittlich pro Nacht. Das summiert sich zu weit mehr als 175.000 Stunden auf.[5] Aufgerechnet auf ein ganzes Leben ergeben das 24 Jahre und 4 Monate. Mit unseren Kindern spielen wir durchschnittlich gerade einmal 9 Monate in unserer gesamten Lebenspanne.[7] Doch warum verbringen wir Menschen so viel Zeit damit zu schlafen? Und warum schlafen wir überhaupt? Im Vergleich: Elefanten schlafen gerade mal drei Stunden pro Tag, Pferde sind wahre Kurzschlafmeister mit circa 2 Stunden pro Tag[5] und Delfine schalten abwechselnd eine Gehirnhälfte ab, da sie sonst ertrinken würden.[1] Katzen und Goldhamster verbringen mit 14 Stunden sogar noch mehr Zeit als wir damit zu schlafen.[5] Schlafen ist im Tierreich also ebenso universell wie bei uns Menschen. Und genauso wie wir träumen Tiere auch. Gerade vor Prüfungen stehen Prüflinge regelmäßig vor der Qual der Wahl: Durchlernen oder gut schlafen? Nicht Schlafen ist – wie die meisten von ...
LSD – diese Abkürzung ist weltweit bekannt. Einige denken hier vielleicht an psychedelische Musik, Woodstock und bewusstseinserweiternde Trips hinein in Alice’s Rabbit Hole. Anderen kommt der Gedanke an zwielichtigen Drogenkonsum und halluzinogene Horrortrips. Seltener denkt man dabei vermutlich an brandaktuelle Studien aus der neuropsycho-pharmakologischen Forschung, die Versuchsteilnehmer:innen LSD verabreichen, um dessen Effekte zu erforschen. Oder gar an ärztliche Psychotherapeut:innen, die ihren Patient:innen LSD verschreiben mit der Hoffnung auf eine unterstützende Wirkung im Rahmen der Behandlung. ...
Wer kennt es nicht? Man hat schlecht und viel zu kurz geschlafen und das Aufstehen fällt dementsprechend schwer. Die Stimmung ist im Keller und nur ein Kaffee kann den Morgen einigermaßen erträglich machen. Das passiert vielen Menschen täglich. So schläft mit sechs Stunden circa ein Viertel der Deutschen an der unteren Grenze des empfohlenen Schlafwertes. Ein weiteres Viertel sogar noch weniger (Techniker Krankenkasse, 2017). Die Gründe hierfür sind vielzählig. Solltest du dich von diesen Worten angesprochen fühlen, könntest du entweder zu dem Drittel der Deutschen gehören, die unter Schlafstörungen leiden oder du könntest eventuell einen unpassenden Tag – Nacht – Rhythmus haben (Techniker Krankenkasse, 2017). Bei letzterem ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du zu den Nachteulen gehörst, die erst abends aktiv werden und gerne lange ausschlafen. In der Fachsprache spricht man dabei von “Chronotypen”, mit denen Menschen verschiedenen biologischen Tagesrhythmen zugeordnet werden (Wittmann, Dinich, Merrow & Roenneberg, 2006). Eine kleine Einführung zum Tag – Nacht – Rhythmus: Menschen besitzen, wie die ...
“You know, covergirls eat nothing She says, beauty is pain and there's beauty in everything What's a little bit of hunger? I could go a little while longer, she fades away She don't see her perfect She don't understand she's worth it Or that beauty goes deeper than the surface So to all the girls that's hurting Let me be your mirror Help you see a little bit clearer The light that shines within There's a hope that's waiting for you in the dark” Alessia Cara In ihrem Lied “Scars to your beautiful” thematisiert Grammy-Preisträgerin Alessia Cara (24) Selbstzweifel und den krankhaften Wunsch nach dem perfekten Körper, der scheinbar zum Glücklichsein notwendig ist. ...
Dieser Beitrag befasst sich mit einem Phänomen, von dem die meisten von uns vermutlich noch nie etwas gehört haben. Es sei denn, du warst schon einmal schwanger. Dann sagt dir der Begriff Toxoplasmose wahrscheinlich bereits etwas. Bestimmt kannst du dich noch an die besorgte Frage deines Frauenarztes / deiner Frauenärztin erinnern: „Haben Sie Katzen? Wenn ja, sollten wir unbedingt einen Antikörper-Test auf Toxoplasmose machen!“. Aber was ist das eigentlich genau, diese Toxoplasmose? Toxoplasmose ist eine Infektionskrankheit, die über den Erreger Toxoplasma gondii (kurz T.gondii) übertragen wird. Bei diesem Erreger handelt es sich um einen parasitären Einzeller, der bevorzugt Nervenzellen befällt. T.gondii kann sich ausschließlich im Darm seines Endwirtes, der Katze, sexuell fortpflanzen. Eine infizierte Katze scheidet dann mit ihrem Kot eine große Menge Oozysten (ein frühes Entwicklungsstadium des Einzellers) aus. Die Erde, in der Katzen ihren Kot bekanntermaßen verscharren, wird so mit T.gondii kontaminiert. Dies stellt insofern ein Problem dar, ...
Emotionen gehören zu unserem täglichen Leben dazu – die Positiven (z.B. Freude oder Stolz) wie auch die Negativen (z.B. Angst oder Wut). Patient:innen, die an psychischen Erkrankungen leiden erleben häufig vermehrt negative Emotionen, in starker Intensität und über einen langen Zeitraum. Im Rahmen des Seminars "Ausgewählte Störungsbilder und Interventionen" im Wintersemester 2020/21 haben wir eine Informationsbroschüre zu "Störungen der Emotionsregulation" erstellt. In dieser Broschüre fassen wir die zentralen Problembereiche der Emotionsregulation bei verschiedenen Störungsbildern zusammen und geben ein Ausblick auf die Behandlungsmöglichkeiten. Sie dient in erster Linie der Information für Patient:innen, oder interessierte Angehörige. ...
Das Singledasein hat angeblich viele Vorteile – kein finanzieller Ruin am Valentinstag, eine Menge Freizeit und vieles mehr. Aber es gibt auch Hinweise auf Nachteile in Bezug auf bestimmte Psychotherapieprogramme. Heutzutage existieren neben der klassischen Einzeltherapie auch diverse Gruppentherapieprogramme, beispielsweise für Patient:innen mit einer Sozialen Angststörung. Eine Soziale Angststörung zeichnet sich vor allem durch eine ausgeprägte Angst vor verschiedenen sozialen Situationen und davor, von anderen negativ bewertet zu werden, aus [1]. ...
Wenn ein Leben zu früh beginnt Frühchen: Wenn ein Leben zu früh beginnt, nämlich vor Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche, bezeichnet man Kinder als Frühgeburten. Dies betrifft knapp 10% aller Geburten weltweit – auch in Deutschland (Studie der WHO). Sogenannte „Frühchen“ haben durch ihren frühen Geburtstermin unter 260 Tagen Zeit, um auf das Leben und die vielen Umweltreize vorbereitet zu werden, die schon so bald auf sie einwirken. Die Grenze zur Lebensfähigkeit ist theoretisch zwischen der 23. und 25. Schwangerschaftswoche erreicht. Doch reicht diese Zeit, um genau so funktionsfähig zu sein wie andere (termingeborene) Kinder? Extreme Frühgeburten sind die allerhäufigste Ursache für das Versterben Neugeborener. Viele Frühgeburten haben unmittelbar nach der Entbindung, aber auch im späteren Verlauf des Lebens, mit gesundheitlichen Risiken und Beschwerden zu kämpfen, da noch viele Organe unterentwickelt sind. So besteht ein erhöhtes Risiko für chronische Störungen wie verzögerte Entwicklung oder Lernstörungen. Aber auch unmittelbare Gefahren, wie die ...
Schnell und einfach erlernen, Kontrolle über dein Gehirn zu erlangen und deinen Stress zu regulieren - das klingt doch nach dem, was wir alle gerade brauchen. Und nicht nur das: Mit dieser Methode könnten sogar psychische Erkrankungen behandelt werden - ganz ohne Psychotherapie und ganz ohne Medikamente, Risiken oder Nebenwirkungen. Würdest du sie ausprobieren wollen? Die Methode, die solche Resultate versprechen soll, nennt sich Neurofeedback. Mit nur wenigen Sitzungen sollen hierbei nachhaltige Erfolge erzielt werden. Klingt verlockend. Doch was steckt wirklich hinter Neurofeedback? In den 60er Jahren gab es erstmals einen Durchbruch, als bewiesen werden konnte, dass durch operante Konditionierung Kontrolle über EEG-Rhythmen ausgeübt werden konnte [11]. Ein Forscher, der erste Hinweise lieferte, dass Gehirnwellen absichtlich verändert werden könnten, war Schlafforscher M. Barry Stearman. Er verfolgte EEGs von Katzen und fand ein unbekanntes Muster von Gehirnwellen. Durch Experimente konnte Stearman darlegen, dass es möglich ist, die eigenen Gehirnwellen gezielt zu ...