
Ein neuer Morgen bricht an und mit dem Blick in den Spiegel nimmt man sich mal wieder vor mehr Sport zu treiben. Doch dann ist der Tag wie so oft wieder viel zu stressig und man denkt sich „Ohje wieder nicht geschafft, aber morgen packe ich es wirklich an!“ So geht es Tag für Tag weiter…Wer kennt es nicht?
In der heutigen Zeit, in der Unmengen an Artikeln über körperliche Fitness und gesunde Ernährung allgegenwärtig sind, kann man sich diesem Thema kaum noch entziehen. Während es dabei allerdings hauptsächlich um das äußere Erscheinungsbild geht, gibt es noch einen weiteren Grund körperlich aktiv zu werden. Wart ihr auch schonmal so gestresst und geistig erschöpft, dass ihr euch einfach nur auspowern wolltet? Wenn ja: Wie ging es euch danach? Lief das Lernen nicht viel besser, weil ihr euch besser konzentrieren konntet? Um diesen Effekt zu erklären, ist die Neurowissenschaft genau der richtige Ansprechpartner... Sportmuffel aufgepasst!
Eine Forschergruppe um Stillman (2016)[1] untersuchte den Einfluss von körperlicher Aktivität auf exekutive kognitive Funktionen (Funktionen, mit denen wir unser Handeln steuern) sowie auf das explizite (bewusst, aber nicht immer verfügbar) und das implizite (unbewusst, aber immer verfügbar) Gedächtnis.

Aber zunächst etwas zum Hintergrund der Studie…

In der Forschungswelt ist der positive Einfluss von körperlicher Aktivität auf die physische Gesundheit weitestgehend bestätigt, doch auch der Geist profitiert von Bewegung. Das sieht man z.B. an Studien, die mehr und weniger aktive ältere Erwachsene vergleichen und eine höhere Leistung in Bereichen des Gedächtnisses und exekutiver Funktionen in der Gruppe der aktiven Erwachsenen aufzeigen[2]. Auf der Ebene des Gehirns lässt sich eine erhöhte Bildung von neuen Nervenzellen (Neurogenese) und eine Vergrößerung des Hippocampus finden[3] – einer Region, der eine große Rolle beim Lernen und Gedächtnis zugeschrieben wird. Funfact: der Hippocampus wurde aufgrund seiner Form nach dem Seepferdchen benannt!
Diese neurologischen Veränderungen stehen in Verbindung mit besseren Gedächtnisleistungen. Allerdings konnten solche strukturellen Veränderungen auch in anderen Regionen des Gehirns – nämlich im präfrontalen Kortexund anterioren cingulären Kortex, die u.a. für exekutive Funktionen verantwortlich sind, gefunden werden. Außerdem lässt sich auch eine Verbesserung der Kommunikation sowie Effizienz dieser Hirnregionen aufgrund von Bewegung feststellen[4].
Infokasten:
Explizites Gedächtnis und die Rolle des Hippocampus
Oder auch: „Es war einmal…“ - ja was denn gleich?
Welche Arten von Gedächtnissen gibt es in unserem Langzeitgedächtnis überhaupt?
Kurzum: Es gibt nicht das Gedächtnis. Vielmehr teilt sich unser Langzeitgedächtnis in zwei Gedächtnisarten auf: Das explizite Gedächtnis (oder auch deklaratives Gedächtnis genannt) und das implizite Gedächtnis (auch unter dem Namen nicht-deklaratives Gedächtnis bekannt). Während sich Letzteres auf eher unbewusste Fähigkeiten bezieht, wie zum Beispiel für das Fahrradfahren nötige Bewegungsabfolgen, besteht das explizite Gedächtnis aus bewusst zugänglichen Erinnerungen. Diese können zum einen persönliche, oft autobiografische Erinnerungen,sein oder aber auf Faktenwissen über unsere Umwelt beruhen. Der Teil, in welchem unsere persönliche Geschichte gespeichert ist, wird auch episodisches Gedächtnis genannt, unser Wissen über die Welt hingegen wird unserem semantischen Gedächtnis zugeordnet. Neben dem reinen Faktenwissen spielt das semantische Gedächtnis auch eine wichtige Rolle bei der Nutzung von Sprache, da es uns bei der Einordnung von Worten, ihrer Bedeutung und ihrer Beziehung untereinander hilft.
Und was hat der Hippocampus damit zu tun?
Schon seit langer Zeit ist man sich darüber einig, dass neben den benachbarten Strukturen des medialen Temporallappens (MTL) auch der Hippocampus, eine der zentralen Strukturen des limbischen Systems, eine entscheidende Rolle beim Enkodieren und dem späteren Abruf neuer episodischen Langzeiterinnerungen spielt. Hauptauslöser für diese Annahme waren diverse Studien mit Patienten, deren beschädigter Hippocampus in einer anhaltenden anterograden Amnesie resultierte. Diese Patienten wiesen tiefgreifende Defizite beim Erwerb neuer Informationen über ihr tägliches Leben auf, während sie aber gleichzeitig in der Lage waren, sich an Episoden aus ihrer fernen Vergangenheit zu erinnern und sich neue Fähigkeiten anzueignen.

Das wohl bekannteste Beispiel stellt hierbei der Fall des Patienten H.M. dar. Seine mangelnde Fähigkeit neue, dauerhafte Erinnerungen an Erlebtes zu speichern oder neues Faktenwissen zu erlernen, ließ darauf schließen, dass der Hippocampus sowohl am episodischen als auch am semantischen Gedächtnis beteiligt ist. Da H.M. allerdings noch ohne Probleme Objekte benennen und Gespräche führen konnte, schien sein semantisches Gedächtnis weniger stark betroffen zu sein. Scheinbar spielen sowohl Ausmaß der Schädigung als auch die Art der Erinnerungen zusätzlich eine Rolle, denn betroffene Patienten können sich zwar an lang vergangene Erlebnisse zurückerinnern, jedoch wurden diese weniger lebendig erzählt, als dies bei gesunden Personen der Fall war. Zudem ließen spätere Studien vermuten, dass eine Schädigung des Hippocampus typischerweise mit einer Form der retrograden Amnesie verbunden ist, die primär zum Vergessen kürzlich erworbener Informationen führt, während ältere Erinnerungen oftmals nicht betroffen sind. Diese Fälle deuteten auf eine zeitlich eher begrenzte Rolle des Hippocampus bei Speicherung und Abruf von Erinnerungen hin, während die Aufbewahrung im Langzeitgedächtnis von einem breiteren kortikalen Netzwerk abzuhängen scheint.
Neuronale Grundlagen des episodischen Gedächtnisses
Wie bereits erwähnt spielen nicht nur der Hippocampus allein, sondern der gesamte mediale Temporallappen eine essentielle Rolle beim expliziten Gedächtnis. Dabei handelt es sich um eine Ansammlung verbundener Gebiete im Gehirn, wie die hippocampale Region (Gyrus Dentatus, Cornu Ammonis und Subiculum) und angrenzende Kortizes. Doch wie verändern sich Erinnerungen schrittweise vom anfänglich instabilen zu einem beständigeren Zustand?
Der Hippocampus integriert zunächst motorische, kognitive und perzeptuelle Informationen aus darauf spezialisierten Regionen des Gehirns, die unterschiedliche Eigenschaften einer Erfahrung repräsentieren und sichert diese dann in einer zusammenhängenden Erinnerungsspur. Eine ständige Reaktivierung dieses Hippocampus-Kortex Netzwerks führt dann zu einer fortschreitenden Stärkung der vorherrschenden Verbindungen im Kortex untereinander. Dies erlaubt dann, dass neue Erinnerungen unabhängig vom Hippocampus abgespeichert und allmählich in bereits bestehende kortikale Erinnerungen integriert werden. Letztendlich könnt ihr euch das so vorstellen: Die Verbindungen zwischen dem Hippocampus und den kortikalen Arealen sind schnell und nur vorübergehend, während die Veränderungen der Verbindungen zwischen den einzelnen kortikalen Regionen, die für die Langzeitspeicherung von Nöten sind, langsam, aber dafür langanhaltend sind [5; 6; 7].

Keep in Mind: Unsere Erinnerungen an Ereignisse unseres Lebens werden primär kurzfristig im Hippocampus gespeichert und durch die Stärkung weiterreichender Verbindungen im Gehirn langfristig unabhängig von diesem abrufbar. Somit bleibt uns das „Es war einmal..“ auch lange erhalten.
Es wird bereits deutlich, dass wohl manche Regionen mehr von Bewegung profitieren können als andere. Dabei ist die Befundlage für das explizite Gedächtnis schon weitestgehend eindeutig, doch was ist mit dem impliziten?
Dieser Frage widmet sich die Studie von Stillman et al. (2016) besonders, denn bislang gibt es kaum Untersuchungen, die körperliche Aktivität mit impliziten Funktionen in Verbindung gebracht haben. Implizites Lernen spielt beim Erlernen alltäglicher Funktionen, wie der Aneignung neuer Sprachen eine wichtige Rolle. Das Implizite Lernen findet in zwei unterschiedlichen Phasen statt: Der Trainings- bzw. Akquisitions-Phase und der Offline- bzw. Konsolidierungs-Phase. Die Akquisitionsphase kann nochmals in eine frühe Lernphase (schnelles Formen von Assoziationen), sowie eine späte Lernphase (zunehmende Automatisierung der passenden Assoziationen) unterteilt werden, die jeweils unterschiedliche neuronale Strukturen integrieren[8].

FMRT-Studien geben Anlass zu der Annahme, dass die frühe Lernphase des impliziten Lernens sowohl den Hippocampus als auch dasStriatumbeansprucht. Diese Regionen sind wiederum mit dem dorsolateralen präfrontalen Kortexverknüpft, der ebenso wie der Hippocampus von Sport profitiert[9;10]. Somit würden körperliche Bewegung und implizites Lernen positiv miteinander zusammenhängen, oder? Allerdings scheint implizites Lernen beeinträchtigt, sobald der präfrontale Kortex und der Hippocampus eine längere Zeit gemeinsam agieren. Wird der Einfluss des präfrontalen Kortex z.B. durch Hypnose verringert, verbessert sich die Leistung im impliziten Lernen – der Hippocampus scheint also eine zentrale Rolle in der frühen Lernphase zu spielen[11]. Weiterhin zeigt eine optimale Leistung im impliziten Lernen ein Muster von sinkender Aktivierung des Hippocampus und steigender Aktivierung des Striatums, sobald der Lernprozess zur späten Lernphase übergeht[9;12]. Solche teils widersprüchlichen Informationen sorgen dafür, dass nicht ganz geklärt ist, ob Sport implizites Lernen nun verbessert oder doch eher verschlechtert.
Kurz gesagt: Am besten funktioniert implizites Lernen, wenn die Beteiligung des Hippocampus nur von kurzer Dauer ist, die Assoziationen in der frühen Lernphase also zügig gebildet werden und die Kontrolle schnell an das Striatum übergeht, das in der späten Lernphase zentral für die Automatisierung dieser Assoziationen ist.
Warum das Ganze? Was ist der Mehrwert solcher Untersuchungen?
Nach den zahlreichen Erkenntnissen stellt sich vermutlich nun jedem die Frage, warum uns das Wissen um einen Zusammenhang zwischen implizitem Lernen und körperlicher Aktivität interessieren sollte. Diese Informationen können uns neue Hinweise für Interventionen im Kontext des Gesundheitsverhaltens liefern. Denn es zeigt sich, dass Sport gewohnheitsmäßiges Verhalten – wie es in etwa bei Suchtproblematiken zu finden ist – reduziert, einen Rückfall verhindert und sogar die Neigung zur Entstehung neuer Gewohnheiten verringert. Praktischerweise zählt das implizite Lernen als Indikator für inter-individuelle Unterschiede in der Neigung, Gewohnheiten zu bilden [13].
Jetzt könnte man sich fragen, warum eine Studie noch notwendig ist, wenn es diesen Zusammenhang doch schon gibt. An dieser Stelle ist es an der Zeit das gesamte bisherige Wissen miteinander zu verknüpfen…
Denn wie wir gesehen haben, ist der Hippocampus beim impliziten Lernen wichtig, allerdings darf sein Wirken nicht allzu langfristig sein. Aber Moment mal – körperliche Aktivität stärkt doch den Hippocampus! Ist Sport dann doch nicht so gut?
Um dem auf den Grund zu gehen, untersuchten Stillman et al. (2016) die Frage, in welchem Ausmaß sich körperliche Aktivität auf kognitive Funktionen (implizit und explizit) in einer jüngeren Stichprobe auswirkt. Obwohl bekannt ist, dass sich jüngere Personen in ihrer kognitiven Höchstleistung befinden und wahrscheinlich weniger sensitiv gegenüber körperlicher Aktivität reagieren als ältere Personen, kann man doch große Unterschiede im Aktivitätsniveau beobachten, welche wiederum Auswirkungen auf das Gedächtnis haben könnten.
Und wie wurde das Ganze untersucht?

Zur Untersuchung dieses Phänomens wurden 50 gesunde, junge Erwachsene im Alter von durchschnittlich 24 Jahren an drei Tagen über insgesamt drei Wochen untersucht, wobei an Tag eins und drei eine Batterie von kognitiven Tests und an Tag zwei ein Fitnesstest durchgeführt wurden. Zudem zeichnete von Woche zwei bis drei ein Fitnesstracker die tägliche körperliche Aktivität der Teilnehmer*innen auf. Zur Erfassung des impliziten Lernens wurde der Triplets Learning Task (TLT) eingesetzt[14]. Bei diesem erscheinen drei farbige Kreise auf verschiedenen Positionen im Display. Hier gibt es verschiedene Kombinationsmöglichkeiten, die die Proband*innen vorhersagen sollen. Einige Kombinationen erscheinen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit, sodass mit der Zeit gelernt wird richtige Vorhersagen zu treffen. Jedoch sind die Regeln so undurchschaubar, dass die Personen nach einer Zeit zwar die korrekte Lösung finden, aber nicht sagen können, wie die Vorschriften genau lauten. Kurz gesagt: Sie können nicht benennen, was sie gelernt haben, was implizitem Lernen entspricht. Das explizite Lernen wurde mithilfe eines Spatial Reconstruction Task ermittelt, bei dem die Proband*innen eine bestimmte Reihenfolge von digital dargestellten Linien im Gedächtnis behalten und diese anschließend selbstständig wieder richtig anordnen sollten[15]. Die exekutiven Funktionen wurden mittels Color-Word-Stroop-Test erfasst, bei dem den Personen Farb-Wörter in verschiedenen Farben, die nicht identisch mit der Bedeutung des Wortes sind („blau“, “gelb“ ,…), gezeigt werden. Hierbei sollte die Farbe des dargestellten Wortes benannt und gleichzeitig die Wortbedeutung von diesem ignoriert werden[16].
Die Auswertung läuft & die Fitness-Tracker werden ausgelesen. 3, 2, 1… Es ist soweit! Und das kam dabei heraus:
Die Daten zum expliziten Lernen zeigen, wie erwartet, einen positiven Einfluss des täglichen Aktivitätsniveaus auf die erbrachte Leistung bei den Aufgaben zum episodischen Gedächtnis. Ebenso konnten die Forscher den vermuteten positiven Zusammenhang von Bewegung und exekutiven Funktionen bestätigen. Die Leistungen beim impliziten Lernen hingegen stehen in keinem Zusammenhang mit körperlicher Aktivität. Allerdings scheint das Geschlecht eine moderierende Variable zu sein und bei genauerer statistischer Betrachtung zeigt sich ein negativer Effekt von Bewegung auf das implizite Gedächtnis ausschließlich in der Gruppe der Frauen. Das heißt wiederum, dass bei Männern körperliche Aktivität und das implizite Gedächtnis nicht miteinander in Beziehung stehen. Bei Betrachtung der Mittelwerte lässt sich feststellen, dass in der Lernrate selbst zwischen den Geschlechtern kein Unterschied besteht und ebenso ist auch das Aktivitätsniveau zwischen den beiden Gruppen nur marginal (aber nicht signifikant) verschieden. Somit stellen diese Aspekte keine Erklärungsansätze da.
Die Ergebnisse spiegeln in allen drei kognitiven Komponenten eine gewisse Auswirkung von körperlicher Aktivität wider. Allerdings war dies den Autoren noch nicht genug und sie untersuchten einen weiteren Aspekt…
Da man davon ausgeht, dass Personen, die besser im impliziten Lernen sind, eher dazu neigen, Gewohnheiten zu folgen, statt bewusste Entscheidungen zu treffen, nahm man an, dass dies Auswirkungen auf die Gesundheit haben könnte. Aus diesem Grund wurde zusätzlich der BMI (Body Mass Index) der Personen betrachtet. Auch hier konnte ein statistisch signifikanter, jedoch nicht gerade überraschender Effekt festgestellt werden: Der BMI kann mit den täglichen Gewohnheiten einer Person in Verbindung stehen, wie zum Beispiel den Essgewohnheiten, die sich im Gewicht und somit im BMI niederschlagen. Darüber hinaus liegt ein negativer Zusammenhang zwischen BMI und körperlicher Aktivität vor. Allerdings gibt es auch einen positiven Zusammenhang zwischen dem BMI einer Person und der Leistung im impliziten Lernen.
Kurz gesagt: Je weniger sich eine Person bewegt, desto höher ist ihr BMI und desto besser ihre Leistung beim impliziten Lernen. Dies spiegelt die Verbindung zwischen Gewohnheitsentwicklung und dem impliziten Lernen wider.
Was hat das alles zu bedeuten? Und wie können die Befunde erklärt werden?
Zusammengefasst zeigt die Studie Zusammenhänge zwischen dem expliziten und impliziten Lernen mit körperlicher Aktivität auf. Dabei konnten die in der Literatur bereits überwiegend anerkannten Effekte von Bewegung auf explizite und exekutive kognitive Funktionen weiter bekräftigt werden[2; 17] und darüber hinaus auch um eine Gruppe erweitert werden, die in der Hochphase ihrer kognitiven Leistungsfähigkeit steht: Junge Erwachsene. Sport ist für explizites Lernen also in jedem Altersbereich wichtig.
Die Erkenntnis, dass Bewegung sich weniger auf implizites Lernen auswirkt, müssen wir uns nochmal etwas näher anschauen. Zwar sind geschlechtsspezifische Effekte in Studien zur Bewegung nichts Neues[17;18], allerdings sind es meistens die Frauen, die einen Vorteil gegenüber Männern aufzeigen, also mehr von Sport profitieren[19]. Da keine Geschlechtsunterschiede in den Aufgaben zum expliziten Lernen gefunden wurden, vermuten die Autoren, dass womöglich kognitive Prozesse, die vermehrt mit dem für implizites Lernen wichtigen Striatum zusammenhängen, eher sensitiv für geschlechtsspezifische Effekte sind als Prozesse, die anderen neuronalen Systemen unterliegen.
Ebenso könnte die Art des impliziten Lernens, die untersucht wird, beeinflussen, welche Hirnregion genau beansprucht wird. Während die wenigen Studien, die sich der Verknüpfung von Bewegung und implizitem Lernen gewidmet und positive Zusammenhänge gefunden haben, vorwiegend Aufgaben für implizites Bewegungs-Lernen gewählt haben[20; 21], verwenden Stillman et al. (2016) eine Aufgabe für implizites Wahrnehmungs-Lernen. Allerdings gibt es Hinweise darauf, dass diese unterschiedlichen Herangehensweisen auch durch verschiedene Subregionen des Striatums gestützt werden (Putamen überwiegend für motorische, Nucleus Caudatus vermehrt für kognitive Prozesse)[22].
Zukünftig wäre es also interessant beide Methoden anzuwenden und die Effekte von Bewegung auf implizites Lernen zu betrachten, um ein besseres Verständnis zu bekommen, wann körperliche Aktivität diesen Lernprozess fördert oder beeinträchtigt.
Die Erkenntnisse dieser Studie bezüglich des expliziten Gedächtnisses und exekutiver Funktionen bestätigt bisherige Hypothesen, dass sportliche Aktivitäten durch Veränderungen der Gehirnstruktur auch Hirnregionen fördern, die bewusstes Lernen und Handlungsplanung unterstützen[4].

Auch beim impliziten Lernen wird eine Steigerung der Aktivität im Hippocampus und präfrontalen Kortex deutlich. Allerdings sieht es so aus als würden durch diese Aktivität Trade-Offs entstehen, die zu unterschiedlichen Leistungen in den verschiedenen Funktionen führen[12]. Das bedeutet, dass eine bessere Funktion der einen Hirnregionen gleichzeitig mit kleinen Nachteilen der anderen einhergehen kann. Das zeigt sich auch an Studien, die durch Hypnose den Einfluss frontaler Hirnregionen verringern und dadurch eine Verbesserung in der Leistung des impliziten Lernens erreichen[11]. Das deutet wiederum darauf hin, dass solche Hirnregionen im Vergleich zum Striatum eher unvorteilhaft für gute Leistungen beim impliziten Lernen sind und womöglich mit diesem sogar eine gegensätzliche Beziehung bilden. Der Hippocampus steht sozusagen im Wettkampf mit dem Striatum um die Kontrolle über das auftretende Verhalten.
Ein besonderes Muster zeigt sich auch in der Akquisitionsphase, die beim Erlernen neuer Regelhaftigkeiten von Bedeutung ist. Für eine optimale Leistung beim impliziten Lernen sollte die Aktivität des Hippocampus im Verlauf abnehmen und die Beteiligung des Striatums (Nucleus Caudatus) graduell zunehmen. Dass bei Stillman et al. (2016) der negative Zusammenhang von Sport und implizitem Lernen auf die ersten Durchgänge der Triplets Learning Task beschränkt war – d.h. während der frühen Phase des impliziten Lernens, wenn der Hippocampus am meisten aktiv ist und sich womöglich im Wettstreit mit dem Striatum um die Verhaltenskontrolle befindet - steht im Einklang mit dieser Erkenntnis.

Eine potenzielle Erklärung für die geschlechtsspezifischen Ergebnisse, liefern uns Erkenntnisse aus der Tierwelt. Solche Tiermodelle weisen darauf hin, dass Sport die Beteiligung von gedächtnisbezogenen Systemen moduliert und dass Östrogene (weibliche Sexualhormone) diese Interaktion weiter beeinflussen. Im Bezug auf unsere Studie würde das bedeuten, dass Frauen durch das biologisch begründete stärkere Vorhandensein von Östrogenen von vornherein eine stärkere Aktivierung des Hippocampus aufweisen, die durch Bewegung sogar noch ausgeprägter wird, was zu einer geringeren Leistung beim impliziten Lernen führen könnte[23; 24; 25].
Solch eine gegensätzliche Wirkung lässt sich auch in der Praxis am Beispiel von Suchtkranken erkennen. Wie schon zu Beginn einmal erwähnt, spielt implizites Lernen bei Gewohnheitsverhalten eine Rolle und dieses kann, wie wir wissen, auch oftmals schlecht sein. Neurologisch betrachtet zeigt sich bei Suchtpatienten eine Überaktivierung von Schaltkreisen, die für die Bildung von Gewohnheiten von Bedeutung sind, wie z.B. das Striatum. Gleichzeitig zeigt sich eine Unteraktivierung von Bereichen, die für kognitive Kontrolle zuständig sind (z.B. präfrontaler Kortex und Hippocampus). Durch Sport werden diese “Mangelzustände” wieder hochreguliert und, vereinfacht ausgedrückt, ein bewussteres Verhalten im realen Leben besser möglich[26; 27]. Auch die zusätzliche Betrachtung des BMIs in dieser Studie, bei dem Gewohnheiten einer Person im Zusammenhang mit dem Körpergewicht stehen, stützt diese Annahme.
Ist diese Studie makellos? Nein...aber motivierend!
Wie jede andere Studie ist auch diese nicht perfekt. So haben Stillman und Kolleg*innen (2016) lediglich Korrelationen betrachtet, also einfache Zusammenhänge, die keine Auskunft darüber geben, welche Einflussfaktoren eventuell noch eine Rolle spielen könnten, weswegen keine Schlüsse über Ursache und Wirkung (Kausalität) möglich sind. So könnten z.B. Personen, die ein besseres explizites Gedächtnis haben auch dazu neigen mehr Sport zu treiben. Außerdem wäre es möglich, dass implizites Lernen auch von anderen Variablen beeinflusst wird, die diese Fähigkeit stärken. Beispiele dafür wären musikalische Fähigkeiten[28] und Bilingualität[29], die helfen Regelmäßigkeiten unbewusst zu erkennen. Auch das intellektuelle Niveau scheint einen Einfluss zu haben[30]. Ein weiterer Kritikpunkt wäre die eindimensionale Erhebung von implizitem Lernen – es wurde implizites Wahrnehmungs-Lernen getestet. Demnach ist es möglich, dass andere Arten impliziten Lernens, wie z.B. kontextbezogenes Lernen, keinen solchen negativen Zusammenhang mit Bewegung aufzeigen[14;31]. Diese Befunde sind entsprechend nur in einem begrenzten Rahmen zu interpretieren. Nichtsdestotrotz liefert diese Studie erste Hinweise darauf, dass Sport möglicherweise bestimmte kognitive Prozesse hochreguliert, während andere herabreguliert werden, um bestimmte Gesundheitseffekte zu erzielen. Das kann uns dabei helfen, besser zu verstehen, wann welche bewegungsbezogenen Interventionen für eine Person hilfreich sind, um dadurch personalisierte Behandlungspläne zu entwickeln und somit einen maximalen Gesundheitseffekt zu erzielen.
Was sagen wir zu dieser Studie?

Insgesamt liefert diese Studie einen guten ersten Ansatz zur Erforschung des Einflusses von Sport auf implizites Lernen. Allerdings ist das Vorgehen noch nicht ganz ausgereift, wodurch man keine Aussage darüber treffen kann, ob implizites Lernen per se von Bewegung beeinflusst wird und welche Handlungsvorschläge für uns davon abzuleiten sind. Zum einen gibt es mehrere Arten impliziten Lernens, die unterschiedliche Ergebnisse geliefert haben, jedoch wurde sich in der vorliegenden Studie nur auf Wahrnehmungs-Lernen fokussiert. Da Studien zum impliziten Bewegungs-Lernen auch positive Effekte von Sport auf die Lernleistung gefunden haben und implizites Wahrnehmungs-Lernen eher seltener in der Literatur zu finden ist, lässt sich ein positiver Effekt von körperlicher Aktivität auf implizites Lernen durch diese Studie allein nicht gänzlich ausschließen. Dafür wäre definitiv weitere Forschung notwendig.
Zum anderen wurde körperliche Aktivität lediglich für einen Zeitraum von einer Woche anhand der Schrittanzahl und dem metabolischem Äquivalent (einem Wert, um den Energieverbrauch von Aktivitäten zu bestimmen) gemessen. Zwar gibt diese Methodik einen guten Eindruck von dem alltäglichen Aktivitätsniveau und ist leicht zu ermitteln, allerdings kann dieses Vorgehen zu Verzerrungen führen (z.B. vermehrte Aktivität, um besser dazustehen). Dazu kommt, dass die Messung nur eine Woche lang stattgefunden hat, was keine aussagekräftige Zeitspanne darstellt. Hier wären längsschnittliche Daten zur Interpretation hilfreicher. Zuletzt sollte noch erwähnt werden, dass der Fitnesstracker nicht mit Wasser in Kontakt kommen durfte, weshalb die körperliche Aktivität von Schwimmern quasi nicht gezählt werden könnten.
Ein weiterer großer Kritikpunkt besteht darin, dass man hierbei nur von Korrelationen ausgehen kann. Um wirklich Ursache und Wirkung nachvollziehen zu können, würden wir eher ein experimentelles Design vorschlagen, bei dem das Aktivitätsniveau aktiv beeinflusst wird, indem man z.B. eine oder auch mehrere Trainingsgruppen unterschiedlicher Bewegungsintensitäten gegen eine Kontrollgruppe testet, die eine bestimmte Zeit lang garkeinen Sport macht. Eine Möglichkeit würde ein Cross-lagged-panel-Design darstellen, dass sowohl längsschnittliche Daten erfasst als auch Aussagen über die Kausalität erlaubt.
Darüber hinaus ist der Erklärungsversuch der negativen Beziehung von implizitem Lernen und Bewegung durch die Autoren mithilfe des BMIs anzumerken. Dies wirkte für uns ein wenig wie der „letzte Strohhalm“, um eine Erklärung zu finden, denn die Erkenntnis, dass Bewegung mit dem BMI zusammenhängt, scheint nicht gerade innovativ. Außerdem wird der Einfluss von Bewegung auf das implizite Gedächtnis daraus abgeleitet, dass zum einen körperliche Aktivität mit dem BMI und zum anderen der BMI mit implizitem Lernen zusammenhängt. Diese Folgerung scheint zwar schlüssig, ist jedoch nicht direkt belegt.
Auch wenn die Studie einige Kritikpunkte aufweist, ist es dennoch wichtig die Forschung gerade deshalb in diesem Bereich auszubessern und zu erweitern, da sie nützliche Handlungsempfehlungen für das Gesundheitswesen mit sich bringen kann, mit denen einige hilfsbedürftige Gruppen unterstützt werden könnten.
Die derzeitige Studienlage zum Zusammenhang zwischen Bewegung und implizitem Lernen lässt wie wir sehen keine eindeutigen Schlüsse zu. Was bedeutet das für unser Verhalten? Für uns Frauen lieber Netflix & Chill, statt uns unnötig in „Gefahr“ zu begeben?
Nach diesem ausschweifenden Exkurs schlagen wir also vor, dass wir nun alle unsere Handys aus der Hand legen, Laptops schließen, Sportschuhe auspacken und diese bewegende Studie bei einem Workout verinnerlichen, indem wir unser Seepferdchen zum Schwitzen bringen!
Literaturquellen
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